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Tagebuch eines Backgammoninfanteristen

26 août 2007

Wildenten und Zeitungsenten

Also die Jagd auf Wildenten geht am 1. September auf. Wem das Warten darauf zu langweilig wird kann sich ja die Zeit mit der Jagd auf Zeitungsenten vertreiben.
Außerdem mach jetzt einen Link zu Technorati.

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21 octobre 2006

Backgammon für Langweiler

Wer Backgammon auf die langweilige Art spielen will, der ist bei DailyGammon genau richtig.

12 février 2006

Alles wird teurer! Auch das Pinkeln.

Heute keine Lust zum Schreiben, aber den Link merk ich mir, veilleicht fällt mir ja nochwas dazu ein.

Teure Pinkelpause

Und noch ein Link den der Webcrawler finden soll:

gBOT:dem Geißenpeter sein Roboter

3 décembre 2005

In Sillenbuch gehört der Freßsack zur einheimischen Tierwelt

20 novembre 2005

Was ist ein Sauhund?

In der vulgären Umgangssprache wird Sauhund gelegentlich als Schimpfwort benutzt. In der waidgerechten deutschen Jägersprache ist Sauhund der politisch korrekte Ausdruck für einen Hund, der für die Saujagd brauchbar ist. Ein Hund, der nicht den Schwanz einzieht und wegrennnt, wenn eine wilde Sau auf ihn zubrescht.
Manche Jäger sind sich ihrer eigenen Sprache nicht sicher und wollen nicht vulgär erscheinen und kein Wort verwenden, das in der Umgangssprache als Schimpfwort gilt. Diese sagen dann statt Sauhund Saupacker.
Weil doch etliche auf der Suche nach einem Sauhund sich hierher verirren und damit keiner glaubt Backgammonspieler seien Sauhunde werde ich mich über Sauhunde ein einem anderen Blog auslassen.

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4 avril 2005

Das Imperium schlägt zurück

               

Auf der Titelseite der TZ vom 26. Februar 2005 ercheint eine Fotomontage: eine Person mit traditioneller bayerischer Kopfbedeckung legt mit einem Gewehr mit Zielfernrohr auf ein treuherzig dreinschauendes Schoßhündchen an. Es ist nicht zu erkennen, ob es sich bei dieser herzlosen Person um einen waidgerechten Jäger, eine/n Wilderer/in oder ein Fotomodell aus Geiselgasteig handelt. Aus der Schlagzeile "Jäger erschießen tausende unserer Lieblinge" darf man schließen, daß der naive Boulevardblattleser diese perfide Person für einen Jäger halten soll.
Als Reaktion darauf erscheint auf der Titelseite der aktuellen Ausgabe der "Jagd in Bayern" ein Foto mit einem Hund, der hinter einem toten Reh steht und ein dummes Gesicht macht. Die "Jagd in Bayern" ist das Propagandablättchen des bayerischen Landesjagdverbandes und literarisch etwa auf dem gleichen Niveau wie die TZ. Von der Seitenanzahl her gesehen ist es allerdings etwas schwindsüchtiger als die TZ, kostet dafür aber stolze 2,80 €.

Wie weiland der berühmte Ritter von der traurigen Gestalt ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern war, um seinen Ruhm und seine Ehre zu vermehren, sind heutzutage die edlen Ritter des bayerischen Landesjagdverbandes ständig auf der Suche nach neuen Aufgaben, mit denen sie ihren Ruhm und ihre gute Reputation bei der Bevölkerung vermehren können. In der April-Ausgabe auf Seite 7 ist folgendes zu lesen: "Der BJV fordert endlich mehr Verantwortung der Hunde- und Katzenhalter. In einer Gesellschaft von 80 Millionen Menschen, die rund zwölf Millionen Hunde und Katzen hält, braucht es ein Haustier-Management." Das Wort Haustier-Management kommt in meinem Duden nicht vor und im dtv-Lexikon aus dem Jahr 1973 auch nicht. Bei Google findet man nur 13 Seiten, auf denen der Begriff Haustier-Management vorkommt, deshalb vermute ich, es handelt sich um eine naive Übersetzung aus dem Englischen. Ich überlege mir, ob es sich hier um einen Aprilscherz handeln könnte, dessen Witz ich nicht verstehe, weil ich keine zweiundzwanzig Semester Jurisprudenz studiert habe. Die Jäger sollen jeden wildernden Hund und jede wildernde Katze bei der Polizei anzeigen. Dafür hat der BJV ein attraktives Meldeformular entworfen. Die fleißigen freistaatlichen Staatsdiener werden sich über die Mehrarbeit freuen. Ich überlege mir, ob die Fingerabdrücke oder besser gesagt die Pfotenabdrücke meiner Katze demnächst beim Bundeskriminalamt gespeichert werden.

Aber Recht hat er schon, der BJV. Den verhätschelten Playboys aus der Schoßhündchenszene, die im Wald und auf der Heide und im Ebersberger Forst alleinerziehende Rehkitzmütter belästigen oder sich gar an hochschwangere Rehgeißen heranmachen, denen muß endlich das Handwerk gelegt werden. Und auch den diebischen Naschkatzen, die einer werdenden Rebhuhnmutter die delikaten Rebhenneneier aus dem Nest klauen, gehört mal richtig auf die Finger geklopft. Diese verwöhnten Faulenzer lassen sich dreimal täglich Dosenfutter servieren, und wenn man oder Frauchen einmal die falsche Marke oder Geschmacksrichtung kauft, dann verziehen sie auch noch das Gesicht. Arbeiten tun sie überhaupt nichts. Viele von ihnen leiden unter Übergewicht und Bewegungsmangel und sind deshalb auch keine besonders guten Sportler.

Ganz anders geht es in der Zunft der edlen Jagdhunde zu. Wer als Jagdhund arbeiten will, muß vorher eine Prüfung ablegen. Ein rechtschaffener Jagdhund schläft auch nicht im Wohnzimmer hinter dem Kachelofen, sondern draußen vor der Tür in der Hundehütte und bewacht Haus und Hof vor Wilddieben und anderen ungebetenen Gästen Dafür bekommt er nicht einmal Überstunden bezahlt. Ein anständiger Jagdhund scheißt auch nicht in Nachbar's Garten. _home_sz6252_geissenpeter_hundescheissverbotWenn ein Jagdhund seinen Darm entleert, sagen die waidgerechten Waidmänner/frauen in der waidgerechten deutschen Waidmanns/frauen-sprache: "Der Hund löst sich". Und wenn eine sittsame Jagdhunddame versehentlich oder notgedrungen etwas aus ihrem Waidloch auf das Trottoir fallen läßt, dann nennt der waidgerechte Waidmann dieses etwas auch nicht vulgär Hundescheiße und auch nicht politisch korrekt Hundehäufchen, sondern waidgerecht Hundelosung. Die Ausbildung zum Jagdhund ist hart und beginnt schom im Welpenalter. Auf Disziplin und Gehorsam wird höchster Wert gelegt. Um den gestressten Jagdhundeleven etwas Abwechslung zu bieten, pflegte man früher junge Kätzchen vom nächsten Bauernhof auszuleihen. Ausgewachsene und kampferprobte Rattenfängerinnen hat man dafür wohlweislich nicht verwendet. Das Jungkatzen-Leasing war für die Bauern eine lukrative Gelegenheit die nicht EG-geförderte Katzenüberproduktion loszuwerden. Die professionell gut ausgebildeten Jagdhunde sind nicht gewerkschaftlich organisiert und deshalb gibt es für sie keinen Manteltarifvertrag. Auch das minimalistische Bundesurlaubsgesetz gilt für sie nicht. Um dennoch ab und zu die Jagdhundseele baumeln zu lassen, hat sich bei den Jagdhunden der gesundheitsfördernde Brauch eingebürgert bei günstigen Gelegenheiten ohne Rücksprache mit dem Chef, dem Abteilungsleiter oder dem Rädels- und Hundeführer einige Tage freizunehmen. Lange Wanderungen an der frischen Luft regen bekanntlich den Appetit an. Bei Lidl, Aldi und anderen Hundefutterverkaufsstellen werden arme Hunde ohne prall gefüllten Geldbeutel nicht gerne gesehen. Von einem stolzen und gut ausgebildeten und militärisch gedrillten Jagdhund in den besten Jahren, kann man auch nicht erwarten, sich in das Batallion der Bettler, welches im Untergeschoß des Münchner Hauptbahnhofs aufmarschiert ist, einzureihen. Der wesentliche Unterschied zwischen einem waidgerechten Jäger und einer niederträchtigen Wildererin liegt sowieso nur darin, daß der eine darf was der anderen verboten ist.

Hier noch ein juristisch interessanter Fall, bei dem ganz offensichtlich das Kuscheltier-Management nicht besonders gut funktioniert hat.

21 mars 2005

Futterneid im Bus

Ich fahre in der Linie 287, zwischen Hauptpost und Hauptbahnhof. Mit der linken Hand halte ich mich an einer Stange fest, mit der rechten Hand futtere ich eifrig Gummibärchen. Ja genau die, die Kinder froh machen und den Zahnarzt ebenso. Eine alte Zimtzicke spricht mich vorwurfsvoll an: "Wissen Sie eigentlich wie viele Bazillen Sie da mitessen?"
Ich antworte verdutzt: "Die armen Bazillen, stehen die auch schon unter Naturschutz?"
Vor einigen Jahren wurden in den Massenmedien fast wöchentlich immer wieder neue Lebensmittelskandale aufgebauscht und breitgetreten. Aber an einen Gummibärchenskandal kann ich mich nicht erinnern. So gesehen gehören Gummibärchen zu den gesündesten Lebensmitteln. Ich mache ein dummes Gesicht.
Die alte Zimtzicke läßt nicht locker: "Als Sie in den Bus eingestiegen sind, haben Sie sich dort an der Stange festgehalten. Jeder der in den Bus steigt, hält sich dort an der Stange fest. Sie wissen doch gar nicht wie viele echte Säue darunter sind."
"Ich habe noch nie eine echte Sau Bus fahren sehen."
Ich zerbeiße trotzig ein grasgrünes Gummibärchen. Aber mir ist der Appetit vergangen. Nicht wegen der armen Bazillen, die jämmerlich umkommen in der Magensäure in meinem Magen. Und auch nicht wegen der echten Säue, die unsichtbar im Bus mitfahren.
_home_sz6252_geissenpeter_gummibaerchen

1 mars 2005

Der Geißenpeter beim 124. Schwaben-Cup

Im Waldheim in Stuttgart-Sillenbuch kann ich mich problemlos mit meinem nom de guerre anmelden. Dort wird noch solide mit der Hand gearbeitet. Dort wird kein Lap-Top verwendet, der stur wie ein alter störrischer Geißbock auf Namen und Vornamen beharrt.

Außerdem wird im  Clara-Zetkin-Haus ein preiswertes und reichhaltiges Mittagsbuffet angeboten, dies kommt mir als passionierten Vielfraß sehr entgegen.

 
28 février 2005

Der Geißenpeter fährt nach München

Als ich aus dem Bus aussteigen will, ruft mir eine Frau, die aussieht als käme sie aus dem Irak oder der Gegend drum herum, ehrlich gesagt ich weiß ganz sicher, daß sie aus dem Irak stammt, weil ich sie flüchtig von der Uni kenne. Also, sie ruft mir zu: "Sie haben ihre Handschuhe liegen lassen." Ich drehe mich um und sage: "Oh!, Danke!" und grapsche nach meinen Handschuhen. Sie lächelt mich an, ich grinse zurück.

Auf der Straße denke ich an etwas, was ich im Internet gelesen habe:

Als die Amerikaner die Iraker abholten, sagten wir nichts, wir waren ja keine Iraker.
Als die Amerikaner die Iraner abholten, sagten wir nichts, wir waren ja keine Iraner.
Als die Amerikaner die Cubaner abholten, sagten wir nichts, wir waren ja keine Cubaner.
Als die Amerikaner uns abholten, war keiner mehr übrig, der etwas sagen durfte


"Die Fahrkarten bitte."
Ich krame in meiner Jackentasche nach zwei Zettelchen, eines ist das Bayern-Ticket-Single zu 17,00 Euro, letztes Jahr hat es noch 15,--Euro gekostet, und die Automatenquittung dazu. Ich versuche herauszufinden welche von beiden das Bayern-Ticket ist, ich strecke der Schaffnerin eines hin. Sie sagt das ist das falsche, un nimmt mir das Bayern-Ticket aus der anderen Hand.
Ich sage: "Jetzt habe ich eine Brille auf, und dann ist es doch das falsche".
Sie antwortet: "Paßt scho!"
Sie kontrolliert die anderen Fahrgäste. Ich schaue ihr nach. Sie leidet jedenfalls nicht an Anorexia nerviosa, sie ist keine dürre Geiß. Ich denke an meinen großen Bruder, er ist keine dürre Geiß, sondern eine lange Bohnenstange. Er hat sich den grauen Star wegoperieren lassen. Das sollte ich vielleicht auch mal tun.


Im Herzen der Weltstadt mit Herz gibt es herzlich viele Bettler und noch mehr herzlose Passanten mit unsichtbaren Scheuklappen. Eigentlich können sie nicht herzlos sein, denn ohne Herz kann keiner leben. Wahrscheinlich ist ihr Herz nur mehr oder weniger versteinert. Das würde auch die vielen Fälle von Herzinfarkten erklären. Da ich überkaupt keine Schuldgefühle kenne, kann ich jeden in die Augen schauen. Dies mützt ein Bettler aus und spricht micht an.
"Kannst du mir 30 Cents geben? Ich brauche 30 Cents zum telefonieren."
"Kann ich nicht."
Der Bettler sagt: "Ok . Danke" und trollt sich wie ein Hund, der etwas ausgefressen hat.
Durch die kundenfreundliche Preisgestaltung von Aldi, Norma, Lidl, Edeka & Co, mit einer 9 als letzter Ziffer bei fast allen Artikeln im Sortiment, sammeln sich in meiner Jackentasche  1-Euro-Cent-Stücke, oder heißt es 1-Cent-Euro-Stücke?, ich krame in meiner Jacktasche herum und sage: "Oder vielleicht doch." Der Bettler dreht sich um und sagt: "Ich nehme auch Cents und Fünfer." Ich strecke ihn eine halbe Handvoll Kupfermünzen hin: "Das werden schon 30 sein." Er sagt: "Ganz sicher".
Es muß ziemlich umständlich sein mit 1-Cent-Münzen zu telefonieren. Wenn der Bettler so dumm ist und wechselt die 1-Cent-Münzen bei der Stadtsparkasse Erlangen vorher um, dann geschieht es ihm recht, daß er ein Bettler ist.
Der Bettler bedankt sich nochmal. Leute, die sich wegen jeder Hundsfotzn bedanken, kann ich nicht ausstehen. Ich habe nie gelernt Danke zu sagen. Wozu auch.  Wir aus dem Frankenwald lassen uns nichts schenken. Dazu sind wir zu stolz. Wer sich nichts schenken läßt, braucht sich auch nicht zu bedanken. Ich denke an früher. Früher gab es weniger Bettler.
Meine Großmutter hatte eine Geiß im Stall stehen und drei Milchkühe. Wir waren keine Gaßbauern sondern Kuhbauern.
An die Geiß kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, aber an das Schaf und den Ganser der den Postboten terrorisiert hat.
Der Postbote zog es deshalb vor, die Post beim Nachbarn abzugeben. Vor Gänsen habe ich Respekt. Vor Kühen habe ich Angst, weil mich einmal eine mit ihren Hörnern aufgegabelt hat. Ich kann mich auch noch genau and die Care-Pakete erinnern, die der Pfarrer vor unserer Haustüre abgestellt hatte. Meine Mutter hat sie wieder zurückgetragen. Einmal haben wir doch eines aufgemacht. Die Neugierde hatte unserem Stolz eines ausgewischt. Es war eine große Blechdose mit Milchpulver darin und andere eßbare Sachen, die waren aber nicht nach unserem Geschmack. Heute wohnt meine kleine Nichte in den USA, selbst wenn ich noch 1000 Jahre leben würde, an den Gechmack des amerikanischen Essens, werde ich mich niemals gewöhnen. Außer an den Thanks-Giving-Truthahn. Vorausgesetzt er wird nicht auf dem  elektrischen Stuhl gegrillt, oder er ist gleich gar aus Plastik, wie der mit dem Bushito eine Show in  Bagdad abgezogen hat.  Die große Blechdose mit Milchpulver stand noch jahrelang in der Speisekammer herum. In der fränkischen Küche findet Milchpulver keine Verwendung. Wir hätten das Milchpulver auch an unsere Säue verfüttern können, aber auf die Idee sind wir nicht gekommen. Vielleicht hatten wir auch Angst die Säue würden das Milchpulver nicht vertragen. Auf die Idee Milchpulver an Gaß- und Kuhbauern zu verschenken können wirklich nur Amis oder studierte lutheranische Theologen kommen. Unser Dorfpfarrer hätte das Milchpulver lieber zu den Ochsenbauern tragen sollen, denn Ochsen geben keine Milch, aber das hat er vielleicht nicht gewußt.




In München stehen an jeder Straßenecke mindestens zwei Zeitungsverkaufsautomaten, es herrscht Medien- und Meinungsvielfalt. Heute sind sich die Boulevardblätter einig und ziehen über die Jäger her. Wenn man die Verkaufszahlen erhöhen will, findet man immer einen Sündengeißbock.
Die Titelzeile der Abendzeitung:
"Jäger töten massenhaft Hunde und Katzen".
Ich besitze einen Jagdschein und im Waffenschrank steht ein ungeladenes Gewehr und eine geputzte Flinte. Noch nie in meinem Leben habe ich einen Hund erschossen und eine Katze schon gar nicht. Was soll ich auch mit einer Katze anfangen, die nicht mehrt schnurrt und nicht mehr maust. Es soll Leute geben, die Hunde- und Katzenfleisch essen. Zu denen gehöre ich jedoch nicht. Keine 100 Meter von unserem Haus entfernt wohnte der Katzenjula. Er war der Schießknecht des Eigentümers der größten Brauerei im Bierdorf im Frankenwald. Irgendwann waren den Bauern ihre Katzen wichtiger als die großzügigen Freibierlieferungen des Brauereibesitzers, und sie verpachteten das Jagdrevier an einen Geschäftsführer aus der Stadt. Der Katzenjula ist schon lange dort, wo er die Katzen hinbefördert hat. Die Brauerei ist heute eine Ruine. Der Brauereibesitzer ging in die Politik. Der Fortschritt ist eben nicht aufzuhalten. Mit der Anzahl der Autos im Dorf stieg die Anzahl der plattgewalzten Katzen. Ich lege eine Gedenkminute für unsere plattgewalzten Katzen ein. Ich denke an Muschi, Mohrle, Lisla, Miss Ely, Willy, Sara, Munzel, Bommi und das Grauerla, die beste Mäusefängerin und Amseljägerin und Bauchwärmkatze der postmodernen Ära.
Ich stelle mir eine Schlagzeile der TZ vor:
"Autofahrer walzen unsere Katzen platt"
Ich will mir eine Zeitung kaufen, aber ich habe kein Kleingeld dabei. Das vertelefoniert gerade der Bettler. Aber egal, ich
kann mir schon denken, was in der Zeitung steht. Für das Geld, was eine Zeitung kostet kann ich mir selbst was zusammenschreiben. Da habe ich was eigenes. Auf die Wahrheit kommt es heutzutage sowieso nicht mehr an. Im Frankenwald
machen wir sowieso alles selber, sogar die Kinder. Manchmal sehen die eigenen Kinder so aus als hätte sie der Nachbar fabriziert.

Die Zeiten sind vorbei als im deutschen Märchenlande hungrige Wölfe herumlungerten, die sieben Geißenkinder lebendig mit Haut und Haar und Schlafanzug verschlingen konnten. Und auch die Mädchen, die rote Käppchen tragen und ihre Oma regelmäßig im Seniorinnenwohnheim der Caritas besuchen, sind aus Wald und Flur verschwunden. Und deshalb braucht man keine mutigen und verwegenen Jäger mehr. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es ja keine vollgefressenen Wölfe mehr, denen sie die Bäuche aufschlitzen müssen, um die sieben Geißlein zu retten. Und wenn ein ausgehungerter Wolf eine Oma frißt, dann freut sich die Rentenversicherung. Deshalb wollen grüne Politiker noch mehr freßlustige Wölfe zwischen Oder und Rhein ansiedeln.


Jäger aus der Großstadt sind eine Landplage, ich kenne welche, die können eine Weißtanne nicht von einer Schwarzerle unterscheiden, einen grünen Schluckspecht nicht von einer roten Spritdrossel. Die schießen auf alles, was im Märchenwald herumflattert. Das sind keine Jäger, sondern hirnlose Ballermänner, die im bayerischen Staatsforst Schießorgien veranstalten. Die meisten von ihnen haben noch nicht einmal das Abitur. Weil sie es aber gerne hätten, nennen sie die Jägerprüfung  "das grüne Abitur". Der insgesamt 60-stündige theoretische Unterricht zum "grünen Abitur" findet gewöhnlich in einem Wirtshaus statt. Man pflegt Alkoholikerrituale. Wer sein Seidla in der rechten Hand hält, die meisten Rechtshänder tun das, und damit anstößt, der darf eine Runde zahlen. Wer keinen Alkohol trinkt braucht gar nicht erst hin. Dieser originelle und umsatzfördernde Brauch soll auf August dem Starken, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, zurückgeben. Dieser, so pflegt die Legende zu berichten, soll sein Seidla in der linken Hand gehalten haben, damit die rechte Hand frei war für Grapschübungen an einer seiner vielen Mätressen, die wahrscheinlich keine dürren Geißen waren.  Ich melke Milchgeißen mit beiden Händen und nicht herzlos mit der rechten Hand, weil ich mich mit der linken Hand an einem Seidla festhalten muß, ich bin doch kein Alkoholiker.


Außer versoffenen Jahresjagdscheininhabern aus der Großstadt gibt es noch andere Landplagen. Im Wald und auf der Heide und im Ebersberger Forst jagen disziplinlose Schoßhündchen dem armen Rehlein nach. So quält ein Tier das andere Tier. Mobbing unter Kollegen. Das von seinem Frauchen verhätschelte und regelmäßig mit Dosenfutter gefütterte Schoßhündchen scheucht übermütig das unterernährte arme Rehlein im Wald herum. Man braucht weder das "grüne Abitur" noch zwanzig Semester Biologie zu studieren, um zu wissen, daß Rehgeißen, gemeine Geißen und noch gemeinere Geißböcke, Schaf und Kuh und auch bullige Stiere und impotente Ochsen Wiederkäuer sind. Wiederkäuer brauchen Ruhe zum Wiederkäuen, sonst bekommen sie Bauchschmerzen und Durchfall. Eine  Rehgeiß, die vor einem Hund flüchtet verbraucht auch mehr Energie als eine, die ein Mittagsschläfchen hält, die flüchtige Rehgeiß muß deshalb auch mehr fressen. Am Waldsterben sind nicht nur die Autofahrer schuld.



Ich will mich mit meinem ehrlich erworbenen Spitznamen zum Turnier anmelden. Die Andrea weigert sich dies zu tun. Wahrscheinlich glaubt sie, daß dies ihren nagelneuen Lap-Top zum Absturz bringt. Nach einer kurzen Diskussion gebe ich nach
und werde in der Hauptstadt der bayerischen Republik, in der Arnulfstraße 155, preußisch korrekt und politisch korrekt mit Namen und Vornamen registriert. Ich vermute, daß der Munich Backgammon Club von Preußen infiltriert ist.



Beim Munich Backgammon Club herrscht ein gewisser Grad an Desorganisation. Es fehlen Backgammonbretter. Backgammonkoffer sind kein bloßes Spielzeug. Sie werden auch als Statussymbole benutzt. Die weltstädtischen Backgammonspieler verwenden Spielzeuge in der Preislage von 2,-- bis 2000,-- Euros. Nach einigen hin und her finde ich
einen Gegener für ein Quarter-Entry. Wir spielen auf einem verwahrlosten Brett. Der Dopplerwürfel fehlt. Mein Gegener hält mir einen normalen Würfel mit zwei Pips hin. Ich nehme den improvisierten Dopplerwürfel an. Das Quarter-Entry verliere ich selbstverständlich.

Das meist benuzte Wort beim MBC ist Euros. Das kostet soviel Euros. Das Startgeld dort beträgt soundsoviel Euros. Die zahlen weniger Euros Preisgeld als jene. Man kann sogar Wetten darauf abschließen, wer der nächste Papst werden wird.
Beim MBC dreht sich alles um Euros.

Ich habe Backgammon von einer Krankenschwester im Krankenhaus gelernt. Sie war ein schwarzhaariges   mageres Geißlein aus Rumänien. Wir haben niemals um Geld gespielt. Die schwarzhaarige türkische Krankenschwester hat auch gerne Backgammon gespielt. Sie war aber kein mageres Geißlein. So spielte ich glücklich und ohne Geld und ohne Dopplerwürfel mit rumänischen und türkischen Krankschwestern Backgammon. Irgendwann wurde die germanische Stationsärtzin, eine rothaarige Zimtzicke, eifersüchtig und ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Später habe ich erfahren, daß die rothaarige Zimtzicke mich für einen berufsmäßigen Querulanten und Faulpelz hielt.

Ich staune immer wieder wie man mit Geld ein schönes Spiel, wie es das Backgammon ist, kapputt machen kann.

So bald werde ich nicht wieder zum Backgammon spielen nach München fahren. Da fahre ich lieber zum Schwaben-Cup nach Stuttgart. Und nicht nur weil mir die schwäbischen Häuslebauer sowieso sympathischer sind als die bayerischen Mir-san-Mir.



Because sometimes the Truth is not enough
28 février 2005

Wie der Geißenpeter zu seinem Namen kam

      Wie der Geißenpeter zu seinemNamen kam, kann man im Forum der ABA erfahren.
Der Ochsensepp hat seinen Spitznamen als Ehrentitel empfunden. Was dem Ochsensepp recht war, kann dem Geißenpeter nur billig sein.
Wo der Geißenpeter geboren wurde hatten fast alle eine Geiß im Geißenstall stehen. Irgenwann wurden die Geißen weggeräumt und die Geißenställe wurden zu Badezimmern umgebaut.

Weil vor 400 Jahren der Einarmige von Lepanto sein berühmtes Buch veröffentlich hat, empfehle ich allen, die sich auf diesen Blog verirrt haben noch diese Geschichte zu lesen. Darin kommt ein anderer zu einen anderen Namen. Allerdings kein Infanterist, sondern ein Kavalier, ein hoher Herr hoch zu Roß.

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Tagebuch eines Backgammoninfanteristen
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